Projekte

Grevenbroich: Museum der Niederrheinischen Seele, Villa Erckens

Status:
Dauerausstellung
Zeitraum:
2008 - 2012
Fläche:
600 m²
Auftraggeber:
Stadt Grevenbroich
Leistungen:
Denkmalgerechte Sanierung der Villa Erckens, Konzept, Planung, und Umsetzung der Dauerausstellung

Projektbeschreibung

Die Ausstellung des Museums der Niederrheinischen Seele widmet sich der Darstellung lokaler und regionaler Charakteristiken. Sie spürt diesen in acht Themenräumen nach, setzt sie in Beziehung und denkt sie quer: couragiert, experimentell, aber stets fundiert, anschaulich und von Sympathie und Charme getragen. Mit neuen Sichtweisen blickt die Konzeption über den Horizont einer Lokalchronologie hinaus.

Die Themenräume zeigen Facetten der Natur, Kultur, Kunst, Wirtschaft und Mentalitäten am Niederrhein. Übergeordnete Fragestellungen verbinden sich mit lokalen Darstellungen. Querverbindungen lassen die Strukturen des naturräumlichen, kulturellen, wirtschaftlichen und öffentlichen Lebens sichtbar werden.

Zusammen mit dem engagierte Team des Stadtarchivs Grevenbroich entwickelten wir dieses alternative Konzept eines Stadtmuseums, das nicht auf die Abfolge häufig ähnlicher Ereignisse setzt. Auch gab es keinen genuinen Sammlungsbestand zur Stadtgeschichte. Wir entwickelten neue Perspektiven auf die Besonderheiten der Stadt und der Region, zu Fragen wie Religion, Essen und Trinken, Literatur und Sprache, Energie und der Einfluss des Tagebaus und dem gesellschaftlichen Ereignis des Jahres - dem Schützenfest - dessen wie in einem Theaterstück festgelegte Akte wir in einer filmischen Hommage festhielten, weit entfernt von typischer Schützen- und Marschierseligkeit, aber ganz nah dran an den Herzen aller Beteiligten. 

In der Umsetzung legten wir großen Wert auf besondere grafische Entwicklungen, so erhielten die Räume der historistischen Villa zeitgenössische und themenorientierte Tapeten, deren subtile Botschaften es zu entdecken gilt.

Innerhalb der Ausstellung kommt ein breites Spektrum analoger HandsOn-Stationen und Medien zum Einsatz. In einem zusammenfassenden Raum rekapitulieren die Besucherinnen und Besucher ihre Erkenntnisse in einem Spiel, u.a. anhand eines Hörspiels, einer digitalen Fahrradtour und einer internetbasierten Postkartenstation, von der sie aus individuell zusammengestellte, dadaistisch anmutende Motivgrüße aus der Ausstellung senden können.