Projekte

Herford, Archäologisches Fenster am Münster

Status:
Wettbewerb, 1. Platz und Realisierung Dauerausstellungen
Fläche Ausstellungen:
350 qm
Zeitraum:
2024-2025
Auftraggeber:
Stadt Herford
Leistungen:
Gestaltung, Grafik, Medien, alle Leistungsphasen

Ladies First! Archäologisches Fenster zur Geschichte des Damenstifts Herford

Anlässlich des 1200-jährigen Bestehens der Stadt Herford im Jahr 1989 wurden im Bereich um das Rathaus, die Wolderuskapelle und die Münsterkirche umfangreiche Grabungen durchgeführt (Leitung: Prod. Dr. Matthias Wemhoff), die Aufschlüsse über die Geschichte des ehemaligen Frauenklosters, später Damenstiftes, hervorbringen sollten.

Die Ausgrabungen haben die Baugeschichte der Klausurgebäude seit karolingischer Zeit in vielen Bereichen klären können. Von besonderer Bedeutung ist dabei die Freilegung und Erhaltung von umfangreichen Baustrukturen aus dem 10. und aus dem 13. Jahrhundert. Das Damenstift Herford hatte eine herausgehobene Geschichte seit 823 als Reichsstift und konnte diese Stellung unter der Führung der Äbtissinnen durch das ganze Mittelalter bewahren. Die Äbtissin von Herford war die einzige Frau, die einen festen Sitz im Reichstag innehatte.

Die Stadt Herford erstellt zurzeit das "Archäologische Fenster am Münster" (Hochbau: P/E/P Architekten und Stadtplaner GmbH, Münster), welches die Errichtung zweier Ausstellungsgebäude sowie die dazugehörigen Außenanlagen umfasst. Mit den zwei Gebäuden sowie dem zusammenhängenden Außenbereich soll die historische städtebauliche Situation des ehemaligen Damenstiftes, welches an die Münsterkirche anschloss, wieder ablesbar gemacht werden. Die Gebäude werden über die ergrabenen Mauerreste/Fundamente gesetzt, um eine Aufsicht auf die Grabungen zu ermöglichen.

Darüber hinaus sollen weitere archäologische Fundstücke ausgestellt und dem Besucher umfangreiche Informationen u.a. zu den Ausgrabungen, der städtebaulichen Situation und zum damaligen Stiftsleben gezeigt werden. Alle baulichen Maßnahmen erfolgen ohne Konditionierung, es handelt sich um Schutzbauten mit einem Innenklima wie Außenklima.

Die Visualisierungen zeigen die Entwürfe des Wettbewerbsbeitrags, der sich der Erschließung des Eingangsbereiches und des Stegs in die begehbaren Ausstellungsflächen widmete.